Massnahmen
in den ersten jahren des schutzprojektes haben wir uns auf den erhalt vorhandener brutplätze konzentriert. die gebäudebesitzer mit mauerseglervorkommen werden von uns auf die vorhandenen brutplätze sensibilisiert. eine dauerhafte, konsequente überwachung der standorte ist für ehrenamtliche naturschützer, vom zeitaufwand her gesehen, kaum machbar: oft ändern sich die besitzverhältnisse und verantwortlichkeiten vor allem bei älteren gebäuden. schwierig ist es auch den wirklichen kooperationswillen des besitzers einzuschätzen. hier wurden wir bereits mehrfach enttäuscht.
mittlerweile legen wir daher mehr wert auf die schaffung neuer mauerseglerbrutnischen, siehe untermenü. wir glauben, dass damit mehr für den mauersegler erreicht wird. eine ausnahme bleibt der erhalt von grösseren mauerseglerkolonien im kreis, diese werden von uns ständig auf bauliche veränderungen überwacht.
eine relativ einfache, effektive und kostengünstige massnahme ist das aufhängen von mauerseglernistkästen. naturliebhaber hängen gerne in ihrem garten meisenkästen auf. dieselbe unterstützung wünscht sich der mauersegler. nutzen sie also das hausgerüst bei neubauten oder renovierungen an ihrem gebäude zum aufhängen von ca. 2-5 holznistkästen im dachbereich. mit ein bischen mühe können diese sehr schön in form und farbe dem haus angepasst werden. prüfen Sie, ob Sie aus einem fenster ab dem 2. erdgeschoss einen kasten montieren können (anregungen siehe menü "brutplätze - nistkästen aus holz").
bei öffentlichen grossbauten sollten ein paar hundert euro frei sein für eine mauerseglerfreundliche baumassnahme. die stadt tuttlingen ging beim neubau der lurs realschule auf unsere wünsche ein. siehe menü "gebäude neubau/sanierung".
nistkaesten anbringen
das anbringen von nistkästen in luftiger höhe ist gefährlich. nutzen sie daher bei neubauten oder renovierungen das baugerüst. dachfenster mit freier anflugschneise sind ebenfalls zur kastenmontage aus sicherheitsgründen zu empfehlen. das foto zeigt ein anbringen der kästen mit der feuerwehr gosheim. gosheimer vogelschützer hatten die feuerwehr um hilfe gebeten. die feuerwehr zeigte sich kooperativ und konnte so einen drehleitereinsatz üben.
mauersegler anzusiedeln ist nicht einfach. es kann nur wenige wochen aber auch jahre bis zum erfolg dauern. dies hängt davon ab, ob mauersegler bereits in der nähe nisten und ob mauersegler unter "wohnungsmangel" leiden, das heisst, ob sie wirklich neue brutmöglichkeiten suchen, oder ob die altbekannten ausreichen.
die gebäudeseite ist egal. je höher desto besser, mindestens jedoch 4 m. wichtig ist eine freie anflugschneise. vom fenster oder balkon aus hat man die möglichkeiten mit einem stab o.ä. regulierend einzugreifen (starensperre öffnen oder schliessen, testen einer einflugöffnung oder einer einflugröhre, reinigen oder umhängen der kästen).
der bund tuttlingen hatte die besten erfolge nach:
- anbringen von kästen mit einem runden einflugloch mit 5 cm durchmesser, meistens wurde der mauersegler durch den star auf den kasten aufmerksam. in der nächsten brutsaison kann dann der kasten, sofern mit einem stab o.ä. zugänglich, für den star bis zum eintreffen der segler verschlossen werden.
- anbringen von mauerseglerkästen mit ovalem einflugloch mit 3,4 cm höhe und 6 cm breite und mit einflug von schräg unten direkt neben alten mauerseglerbrutnischen oder als ersatz für bereits bebrütete brutnischen. (dieser einflug ist für den star unbequem).
diese vorgehensweise begründen wir mit unserer annahme, dass mauersegler durch das ausspähen der flugbahnen von anderen gebäudebrütern (stare, sperlinge, hausrotschwanz) neue brutplätze entdecken.
mit einer für den star engen und damit unbequemen einflugröhre hatten wir bisher noch wenig erfolg. diese starensperre wird weiter getestet ...